Weitere Informationen und Dokumente zu deiner Spende

Auf dieser Seite findest du neben den Download-Dokumenten auch ein Glossar, welches dir relevante medizinische Begriffe erklärt.


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Glossar

A

Albumin

Das Eiweiß im Blut wird zum größten Teil in der Leber gebildet. Mit dem Gesamtprotein (=Gesamteiweiß) wird die Konzentration aller Proteine im Blut gemessen. Dazu zählen u.a. Immunglobuline, Transportproteine, Enzyme und Gerinnungsfaktoren. Es gibt über 1.000 Unterformen verschiedener Eiweißmoleküle. Auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften können sie in einer sog. Elektrophorese aufgetrennt und in fünf Hauptgruppen aufgeteilt werden. Die größte dieser Gruppen stellt das Albumin dar, ein kleines Molekül das z.B. Transportaufgaben im Blut übernimmt. Das Ergebnis der Elektrophorese wird in Prozent des Gesamteiweiß angegeben. Veränderungen sind also immer nur relativ zu den anderen Werten zu betrachten.

B

Basophile Granulozyten

Basophile Granulozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten). Erhöhungen finden sich am häufigsten bei Spender:innen mit Allergien.

Beta-HCG

Beta-HCG ist im Falle einer Schwangerschaft erhöht. Während und nach den Wechseljahren kann der Wert ebenfalls leicht erhöht sein.

Bilirubin

Bilirubin ist ein Abbauprodukt des Hämoglobins, auch „roter Blutfarbstoff“ genannt, weil er dem Blut seine rote Farbe verleiht. Dieses wird in indirektes Bilirubin und direktes Bilirubin unterschieden: Das indirekte Bilirubin wird in der Leber zum direkten Bilirubin umgewandelt. Es gibt angeborene Stoffwechselvarianten (z.B. Morbus Meulengracht), die mit einer leichten (2-3-fachen) Erhöhung des indirekten Bilirubins einhergehen können. Diese haben keinen Krankheitswert. Vorsicht ist lediglich bei der Einnahme des Schmerzmedikamentes Paracetamol geboten. Solltest du zur Voruntersuchung Paracetamol erhalten haben und in der Blutuntersuchung ein Morbus Meulengracht festgestellt worden sein, erhältst du automatisch ein alternatives, unbedenkliches Schmerzmittel zugesandt.

Blutgruppe und irreguläre Antikörper

Bei jeder Spenderin und jedem Spender wird die Blutgruppe nach den beiden wichtigsten Blutgruppensystemen - dem ABO-System und dem Rhesussystem - bestimmt. Die blutgruppenserologischen Untersuchungen dienen in erster Linie der Information des Transplantationszentrums. Für dich als Spender:in hat lediglich der Nachweis von irregulären Antikörpern eine Relevanz. Dabei handelt es sich um Antikörper, die gegen fremde, nicht auf der Oberfläche der eigenen roten Blutkörperchen vorhandenen Blutgruppenstrukturen gerichtet sind. Im Gegensatz zu den „regulären Antikörpern“ kommen sie nicht bei jedem Menschen vor. Solltest du irgendwann einmal im Leben eine Bluttransfusion erhalten, hilft diese Information der Blutbank, das richtige Blut für dich zu finden.

Blutzucker

Der Blutzucker bezeichnet die Konzentration des Energielieferanten Glucose (=Zucker) im Blut. Um die Glucose als Energielieferanten verwenden zu können, ist unser Körper auf das Hormon Insulin angewiesen. Üblicherweise muss der Blutzucker nüchtern bestimmt werden. Da du zur Voruntersuchung in der Regel nicht nüchtern bist, ist der Wert daher meist 1,5 bis 2,5-fach erhöht. Das ist völlig normal. Unterschreitungen des Normwertes können vorkommen, wenn das Blutentnahmeröhrchen nicht schnell genug in das Analyselabor transportiert wird. Ist der Blutzuckerwert aber stark erhöht oder erniedrigt, kann dies auf eine Stoffwechselerkrankung hinweisen. Eine Spende ist dann nicht möglich und weitere Laboruntersuchungen sind notwendig.

C

Cholinesterase

Cholinesterase ist ein Enzym, das in der Leber produziert wird und Aussagen über die Leberfunktion ermöglicht. Leichte Abweichungen vom Normwert sind ohne Relevanz. Erniedrigte Werte können auf eine Leberschädigung, erhöhte Werte auf einen Diabetes mellitus, eine Herzerkrankung oder weitere Stoffwechselerkrankungen hinweisen. Eine deutlich verminderte Cholinesterase-Aktivität findet sich außerdem bei einer seltenen angeborenen genetischen Variante der Cholinesterase. In diesem Fall darf ein bestimmtes Medikament während der Narkose zur Knochenmarkentnahme nicht verabreicht werden. Davon abgesehen haben die genetischen Varianten keinen Krankheitswert.

CRP

Das sogenannte C-reaktive Protein ist ein unspezifischer Entzündungsmarker. Dieser Wert ist bei allen Formen von Infekten, aber auch bei Raucher:innen (durch die chronische Bronchitis) erhöht. Leichte Erhöhungen, die sich durch weitere Befunde erklären lassen (z.B. latenter Harnwegsinfekt), bedürfen keiner weiteren Untersuchungen. Bei starker Erhöhung wirst du von unseren Ärztinnen und Ärzten im DKMS Collection Center kontaktiert. Ggf. muss der Wert noch einmal kontrolliert werden.

Cytomegalie Virus (CMV)

CMV ist ein Herpesvirus und wird in der Regel im jungen Erwachsenalter als Tröpfcheninfektion übertragen. Der Anteil CMV-Positiver (CMV IgG Antikörper pos.) steigt daher mit dem Lebensalter auf über 50% der Bevölkerung an. In 99% aller Fälle ist die Infektion harmlos, verursacht keine oder nur sehr wenige Symptome und muss daher nicht behandelt werden. CMV kann auch durch Blut und Blutprodukte übertragen werden. Der Nachweis von CMV IgM Antikörpern deutet auf eine erst kürzlich durchgemachte CMV Infektion hin. In diesem Fall wird die Blutprobe weiter untersucht (z.B. mit Direktnachweis der Virus-DNA) um einzuschätzen, wie hoch das Übertragungsrisiko für die Empfängerin oder den Empfänger ist. Obwohl CMV bei gesunden Menschen harmlos ist, kann eine CMV-Infektion bei Blutkrebspatient:innen mit geschwächtem Immunsystem lebensbedrohliche Komplikationen verursachen. Bei hohem Übertragungsrisiko kann das zu einer Verschiebung der Spende führen. Die Höhe dieser Werte ist ohne Relevanz für dich. Diese Werte dienen nur dazu herauszufinden, ob eine Infektion erst kurz zurückliegt oder schon länger besteht.

E

Ebstein-Barr Virus (EBV)

EBV ist ein Herpesvirus, das am häufigsten im jungen Erwachsenalter über Tröpfcheninfektion übertragen wird und Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebers (=infektiöse Mononukleose) ist. EBV kann auch durch Blut und Blutprodukte übertragen werden. Es wird getestet, wie lange die EBV Infektion zurückliegt und ob eine Übertragung auf die Empfängerin oder den Empfänger wahrscheinlich ist. Eine akute oder sehr frische Infektion mit EBV bei der Spenderin oder beim Spender kann zu einer Milzvergrößerung führen. Da das stammzellstimulierende Medikament bei der peripheren Spende auch zu einer Milzvergrößerung führt, muss im Fall einer akuten EBV Infektion mit der peripheren Spende gewartet werden oder ein Wechsel nach Absprache zum Verfahren der Knochenmarkentnahme erfolgen.

Eiweiß

Das Eiweiß im Blut wird zum größten Teil in der Leber gebildet. Mit dem Gesamtprotein (=Gesamteiweiß) wird die Konzentration aller Proteine im Blut gemessen. Dazu zählen u.a. Immunglobuline, Transportproteine, Enzyme und Gerinnungsfaktoren. Es gibt über 1.000 Unterformen verschiedener Eiweißmoleküle. Auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften können sie in einer sog. Elektrophorese aufgetrennt und in fünf Hauptgruppen aufgeteilt werden. Die größte dieser Gruppen stellt das Albumin dar, ein kleines Molekül das z.B. Transportaufgaben im Blut übernimmt. Das Ergebnis der Elektrophorese wird in Prozent des Gesamteiweiß angegeben. Veränderungen sind also immer nur relativ zu den anderen Werten zu betrachten.

Eosinophile Granulozyten

Eosinophile Granlozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten). Sie dienen der immunologischen Abwehr von Parasiten und sind bei Überempfindlichkeitsreaktionen beteiligt. Erhöhungen sind typischerweise bei Spender:innen mit Allergien zu beobachten. Verminderungen sind in der Regel ohne Relevanz. Bei der peripheren Stammzellspende kann das Verhältnis der Leukozyten zueinander (Differentialblutbild) auch vier Wochen nach Spende verändert sein. Dies ist jedoch ohne Krankheitswert.

Erythrozyten

Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen. Sie enthalten das Hämoglobin und transportieren Sauerstoff von der Lunge zu den Organen. Veränderungen der Erythrozytenzahl sollten immer im Zusammenspiel mit anderen Werten (Hämatokrit, Hämoglobin, MCV, MVH und MCHC) betrachtet werden. Am häufigsten ist der MCV (mittleres korpuskuläres Volumen) der Erythrozyten verändert. So ist der MCV bei einer Eisenmangelanämie typischerweise erniedrigt, bei Mangel von Folsäure oder Vitamin B12 jedoch erhöht.

Erythrozyten-Indices

Zu den Erythrozyten-Indices gehören MCV, MCH, MCHC und RDW. Sie geben Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt von Erythrozyten. Abweichungen können nur in der Zusammenschau aller Indices interpretiert werden.

F

Ferritin

Ferritin ist ein Speicherprotein für Eisen im Blut. Da Ferritin auch an zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen gehört sind Erhöhungen des Ferritinwertes häufig bei Infektionserkrankungen und Entzündungen zu beobachten. Verminderungen zeigen einen Eisenmangel an. Wenn der Ferritinwert die untere Normgrenze unterschritten hat, der Hämoglobinwert aber noch normal ist, liegt ein latenter Eisenmangel vor. Bereits zu diesem Zeitpunkt kann es sinnvoll sein, als Vorbereitung auf die Spende Eisen als Medikament oder als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Sollte dies bei dir der Fall sein, wirst du von unseren Ärztinnen und Ärzten im DKMS Collection Center kontaktiert.

G

Gamma-GT (GGT)

Gamma-GT ist ein Enzym der Gallenwege und Gallenblase. Leichte Erhöhungen ohne klinische Beschwerden sind meist ohne Relevanz. Erhöhungen können vielfältige Ursachen haben und unter anderem bei Erkrankungen der Leber und der Gallenwege oder bei vermehrtem Alkoholkonsum vorkommen. Die GGT sollte immer im Zusammenhang mit weiteren Werten interpretiert werden.

Gerinnungsdiagnostik

Es werden Standardtests zur Diagnose von Gerinnungsstörungen durchgeführt (TPZ, Quick, PTT, INR). Leichte Veränderungen sind in der Regel harmlos und treten bereits auf, wenn das Entnahmeröhrchen nicht korrekt gefüllt war oder längere Zeit zum Labor transportiert wurde. Sind Entnahme- oder Transportfehler ausgeschlossen, ist im Falle abnormer Werte eine Spende nicht möglich. Möglicherweise sind dann weiterführende Tests notwendig.

GFR

Die GFR (glomeruläre Filtrationsrate) ist eine Messgröße der Nierenfunktion. Die Werte sind im Zusammenhang mit anderen Nierenwerten zu betrachten z.B. Kreatinin.

GOT (Syn. ASAT)

Die GOT ist ein Enzym, das in der Leber, dem Herzen, den Muskeln und den Erythrozyten vorkommt. Erhöhungen sind z. B. schon bei leichten Veränderungen der Leberstruktur (z.B. Fettleber) oder nach größerer sportlicher Betätigung möglich. Die GOT muss immer in Zusammenschau weiterer Werte interpretiert werden.

GPT (Syn. ALAT)

Die GPT ist ein Enzym, das in der Leber vorkommt. Erhöht ist der GPT-Wert bei Veränderungen der Leberstruktur (z.B. Fettleber). Die GPT ist im Vergleich zur GOT leberspezifischer.

H

Hämatokrit

Hämatokrit ist das Verhältnis von flüssigen Blutsbestandteilen (Plasma) zu zellulären Blutbestandteilen. Der Wert steht in enger Beziehung mit dem Hämoglobin und ist bei Blutarmut vermindert.

Hämoglobin

Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff und Transportträger für den Blutsauerstoff. Verminderungen treten bei Blutarmut (Anämien) auf. Die häufigste Form ist dabei die Eisenmangelanämie. Leichte Verminderungen (10-15% unter dem Normwert) sind nicht selten und betreffen häufig Frauen (Verlust durch Menstruationsblut) oder Blutspender, die regelmäßig Vollblut spenden. Eine Vermehrung des Hämoglobins tritt typischerweise bei längerem Aufenthalt in großen Höhen oder bei Raucher:innen auf. Bei der peripheren Stammzellspende verlierst du eine so geringe Menge an Blut, dass dies keine Auswirkung auf den Hämoglobinwert hat. Nach einer Knochenmarkentnahme kann der Hämoglobinwert um ein bis drei Punktwerte abfallen. Der Ausgangswert vom Zeitpunkt vor der Spende wird dabei meist erst nach drei Monaten wieder erreicht.

Harnsäure

Harnsäure ist ein Abbauprodukt purinhaltiger Lebensmittel (z.B. Fleisch und Fisch) aber auch körpereigener Zellen. Eine Stoffwechselerkrankung, bei der eine Erhöhung der Harnsäure vorliegt. ist die Gicht-Erkrankung. Bei der peripheren Stammzellspende wird durch die medikamentöse Stimulation die Zahl von Leukozyten erhöht. Diese Zellen müssen im Anschluss vom Körper wieder abgebaut werden, dabei fällt Harnsäure an. Daher wird bei der Voruntersuchung überprüft ob der Harnsäurespiegel normwertig ist.

Harnstoff

Harnstoff ist ein Abbauprodukt tierischer Eiweiße, das vom Körper über die Nieren ausgeschieden wird. Abweichungen sollten in Zusammenschau mit anderen Nierenwerten interpretiert werden.

Hepatitis A Virus (HAV)

Hepatitis A ist eine akute Entzündung der Leber, die mit Fieber, Übelkeit und Erbrechen einhergeht. Chronische Verläufe kommen nicht vor. Die Erkrankung wird fäkal-oral und über kontaminierte Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser übertragen, kann aber auch über Blutprodukte weitergeben werden. Die meisten Spender:innen sind bereits gegen HAV geimpft. Liegt aktuell eine Hepatitis A-Infektion vor, ist eine Spende nicht möglich.

Hepatitis B Virus (HBV)

Hepatitis B wird durch Blut, Blutprodukte und sexuelle Kontakte übertragen. Die akute Infektion kann als Gelbsucht in Erscheinung treten und heilt in der Regel spontan aus. In einigen Fällen kommt es zu einem chronischen Verlauf. Die Hepatitis B Erkrankung ist sowohl in der chronischen als auch in der akuten Phase ansteckend. Zur Beurteilung, ob eine akute oder chronische Hepatitis B vorliegt, werden verschiedene Parameter untersucht. Der Nachweis von sogenannten „Anti-HBs-Antikörpern“ zeigt eine Immunität gegen HBV an, in der Regel durch eine vorangegangene Impfung. Beim Nachweis von HBs-Antigen oder HBV-DNA liegt eine akute oder chronische Infektion vor, eine Spende ist dann nicht möglich.

Hepatitis C (HCV)

Hepatitis C wird durch Blut, Blutprodukte und sexuelle Kontakte übertragen. Der Nachweis von Anti-HCV-Antikörpern oder HCV-DNA zeigt einen Kontakt mit dem Virus an. Diese Personen sind grundsätzlich von einer Spende ausgeschlossen.

HIV-1/2

HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) ist ein Retrovirus und Auslöser der HIV-Infektion. Getestet werden Anti-HIV-1/2 und die PCR-HIV. Bei einem positiven Nachweis kann keine Spenderfreigabe erfolgen.

HTLV-1/2

HTLV (Humanes T-lymphotropes Virus) ist ein Retrovirus, das durch Blut und Sexualkontakte übertragen wird und verschiedene onkologische und neurologische Erkrankungen hervorrufen kann. Das Auftreten von HTLV ist auf wenige Regionen der Welt begrenzt, zu den Endemiegebieten zählen unter anderem Japan, die Karibik und Zentralafrika. In Deutschland kommen HTLV-1/2 fast nicht vor. Trotzdem sind wir verpflichtet, alle Spender:innen dahingehend zu testen.

K

Kalium

Kalium ist ein Elektrolyt, das vornehmlich über die Niere ausgeschieden wird. Erhöhungen des Kaliums können daher bei Nierenfunktionsstörungen vorkommen, Verminderungen bei vermehrter Ausscheidung (z.B. harntreibende Medikamente). Bei der peripheren Stammzellspende kommt es durch den Zusatz von Citrat (Zitronensäure) als Gerinnungshemmer zu einem Kaliumverlust. Du erhältst daher nach der Spende kaliumhaltige Brausetabletten oder Pulver. Häufig ist bei Laboruntersuchungen das Kalium irrtümlicherweise erhöht, wenn die Probe einen längeren Transportweg (z.B. per Post vom Hausarzt in das Labor) hinter sich hat. Dadurch zerfallen die Erythrozyten in den Proberöhrchen und setzen dabei Kalium frei.

Kalzium

Kalzium ist ein Elektrolyt des Blutes und wichtigster mineralischer Bestandteil des Knochens. Veränderungen kommen bei hormonellen Veränderungen oder Störungen des Knochenstoffwechsels vor. Kalzium ist auch essentiell an der Reizleitung und Reizübertragung im Nervensystem beteiligt. Bei der peripheren Stammzellspende wird das Blut durch ein Schlauchsystem in den Zellseparator geleitet. Damit das Blut im Verlauf des Entnahmeverfahrens nicht gerinnt, muss ein Gerinnungshemmer eingesetzt werden. Wir verwenden einen Gerinnungshemmer, der der Zitronensäure ähnlich ist und vom Körper sehr schnell wieder abgebaut wird. Dieser Gerinnungshemmer kann einen kurzzeitigen Kalziummangel hervorrufen. Ein Kalziummangel äußert sich durch Symptome wie Kribbeln im Mund- und Lippenbereich oder beispielsweise in den Fingern. Durch Kalziumgaben können diese Beschwerden rasch behoben werden.

Kreatinin

Kreatinin ist ein Abbauprodukt aus dem Muskelstoffwechsel. Kreatinin wird komplett über die Niere ausgeschieden. Erhöhungen können zum Beispiel bei Nierenfunktionsstörungen oder auch nach intensiver sportlicher Betätigung.

L

Leukozyten

Als Leukozyten werden die weißen Blutzellen bezeichnet. Leukozyten lassen sich grob weiter aufteilen in die Klassen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten. Zur Interpretation der Leukozytenwerte wird immer das Differentialblutbild mit herangezogen, bei dem diese verschiedenen Unterformen der Leukozyten betrachtet werden. Zur Vorbereitung auf die periphere Stammzellspende erhältst Du das Medikament G-CSF (=Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor), dass zu einer Stimulation der Leukozyten im Knochenmark führt. Dabei kann der obere Normwert mehrfach überschritten werden (3 bis 8-fache). Diese Erhöhung der Leukozytenzahl geht nach der Spende allmählich zurück, die Zellen werden vom Körper abgebaut. Dieses kann bis zu 3 Wochen dauern. Bei der Nachuntersuchung durch den Hausarzt 4 Wochen nach der Spende ist der Leukozytenwert in der Regel schon wieder normalisiert. Häufig ist er auch etwas niedriger als der Ausgangswert. Dieses hat für Dich keine Relevanz.

LDH

LDH (Laktat-Dehydrogenase) ist ein Enzym, das in allen Körperzellen vorhanden ist. „Falsche“ Erhöhungen entstehen häufig bei zu langem Transport des Röhrchens in das Labor. Echte Erhöhungen sind selten und zeigen einen erhöhten Zellumsatz an. Dies tritt z. B. nach banalen Erkältungen, aber auch bei angeborenen oder erworbenen Formen der Blutarmut auf.

Lymphozyten

Lymphozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten. Lymphozyten dienen der spezifischen Infektabwehr. Geringe Erhöhungen oder Verminderungen kommen sowohl bei akuten als auch bei abklingenden Infekten vor. Bei der peripheren Stammzellspende werden die Lymphozyten mit den Leukozyten vermehrt ins Blut abgeben und nach der Spende langsam wieder abgebaut. Vorübergehende Abweichungen vom Normwert sind vier Wochen nach der Spende häufig, aber ohne Relevanz. Bei der Lymphozytenspende (DLI) werden gezielt diese Zellen aus deinem Blut herausgefiltert. Durch die Apherese verlierst du ca. 20 bis 30 % der im Blut zirkulierenden Lymphozyten. Dies hat keine Auswirkungen auf eine eventuelle Infektanfälligkeit. Die Ausgangswerte werden in der Regel nach einigen Tagen wieder erreicht.

M

Malaria

Malaria ist eine durch Mücken übertragbare Erkrankung, die in äquatornahen Ländern häufig auftritt. Ein Besuch in einem Malaria-Risikogebiet würde bei Blutspender:innen zu einer viermonatigen Sperre führen. In der Regel akzeptieren die Transplantationszentren bei Stammzellspender:innen kürzere Fristen. In Einzelfällen (z. B. Aufenthalt im Hochrisikogebiet ohne Malariaprophylaxe oder Fieberanfall während des Aufenthaltes) werden weitere Tests zur Malariadiagnostik durchgeführt (z. B. Malaria Antikörper, Malaria PCR, dicker Tropfen).

Bei einer Malariaerkrankung in der Vergangenheit ist eine Spende möglich, wenn dokumentierte Ausheilung vorliegt.

MCH

Zu den Erythrozyten-Indices gehören MCV, MCH, MCHC und RDW. Sie geben Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt von Erythrozyten. Abweichungen können nur in der Zusammenschau aller Indices interpretiert werden.

MCHC

Zu den Erythrozyten-Indices gehören MCV, MCH, MCHC und RDW. Sie geben Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt von Erythrozyten. Abweichungen können nur in der Zusammenschau aller Indices interpretiert werden.

MCV

Zu den Erythrozyten-Indices gehören MCV, MCH, MCHC und RDW. Sie geben Auskunft über Größe und Hämoglobingehalt von Erythrozyten. Abweichungen können nur in der Zusammenschau aller Indices interpretiert werden.

Monozyten

Monozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie dienen der Infektabwehr. Leichte Veränderungen im Differentialblutbild sind in der Regel ohne Relevanz.

N

Natrium

Natrium ist ein Elektrolyt des Blutes. Veränderungen sind selten und kommen bei hormonellen Störungen oder selten auch bei starkem Flüssigkeitsmangel vor.

Neutrophile (Granulozyten)

Neutrophile Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und sind die erste Garde in der Abwehr gegen Eindringlinge und Bakterien. Dabei zerfallen sie und geben für Bakterien toxische Stoffe ab. Erhöhungen kommen bei allen Arten von Entzündungen und besonders bei bakteriellen Infekten vor. Raucher:innen haben aufgrund der chronischen Reizung des Bronchialsystems häufig leicht erhöhte Werte. Leicht erniedrigte Werte sind meist ohne Relevanz, stark erniedrigte Werte kommen selten nach Medikamentengabe vor (z.B. Novalgin). Bei der peripheren Stammzellspende erhältst du das Medikament G-CSF (=Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktor), das zu einer Stimulation der neutrophilen Granoluzyten im Knochenmark führt.

P

Parvovirus B19

Das Parvovirus B19 ist der Erreger der Ringelröteln. Das Parvovirus B19 kann bei Stammzelltransplantierten zu Komplikationen führen, daher wird die Infektiosität der Spenderin oder des Spenders vor der Stammzellspende getestet.

Alkalische Phosphatase (AP)

Die alkalische Phosphatase ist ein Enzym des Knochenstoffwechsels und der Gallenwege. Leichte Erhöhungen kommen bei Erkrankungen der Knochen, Leber und Gallenwege vor. Stoffwechselerkrankungen sind in der Zusammenschau mit anderen Werten zu betrachten.

S

Schilddrüsendiagnostik

Ist der TSH-Wert (=Thyreoidea-stimulierendes Hormon) verändert oder finden sich im Ultraschall der Schilddrüse Auffälligkeiten, werden weitere Schilddrüsenparameter bestimmt. Dazu gehören die Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 wie auch Antikörper gegen Schilddrüsengewebe. Die Interpretation erfolgt durch unsere Ärztinnen und Ärzte. Relevante Befunde werden Dir umgehend mitgeteilt.

T

Thrombozyten

Thrombozyten sind die Blutplättchen, die für die Blutgerinnung zuständig sind. Da es bei der peripheren Stammzellapherese durch die G-CSF Gabe und die Apherese an sich zu einer vorübergehenden Verminderung der Thrombozyten kommen kann, sollten die Thrombozyten am Tag der Voruntersuchung und der Spende nicht unter 130 G/l liegen. Nach peripherer Stammzellspende kann die Anzahl der Thrombozyten ca. 1/3 niedriger als der Ausgangswert sein, die Blutgerinnung ist dadurch nicht beeinträchtigt. Etwa eine Woche nach der Spende steigen die Thrombozytenwerte wieder auf die ursprünglichen Ausgangswerte an.

Toxoplasmose

Toxoplasmose ist eine durch Parasiten hervorgerufene Infektionserkrankung, die durch rohes Fleisch oder Katzenkot übertragen wird. Die Erkrankung verläuft bei Menschen mit gesundem Immunsystem meist asymptomatisch und heilt folgenlos aus, ein großer Anteil der Bevölkerung ist infiziert (IgG Antikörper positiv). Beim Nachweis von IgM-Antikörpern könnte die Erstinfektion erst kürzlich zurückliegen, weitere Untersuchungen sind dann notwendig. Eine frische oder noch aktive Erkrankung an Toxoplasmose könnte bei der Empfängerin oder dem Empfänger des Stammzellpräparates eine Erkrankung auslösen. Ggf. muss die Spende dann verschoben werden bis die akute Infektion abgeklungen ist.

TPPA (oder TPHA)

TPPA ist ein Schnelltest zum Screening auf Antikörper gegen Troponema pallidum, den Erreger der Syphilis. Bei einem positiven Testergebnis kann keine Spenderfreigabe erfolgen und weitere Tests sind erforderlich.

TSH

TSH (=Thyreoidea-stimulierendes Hormon) ist ein Botenstoff, der die Schilddrüse stimuliert Schilddrüsenhormone zu produzieren. Veränderungen können sowohl bei Über- als auch Unterfunktion der Schilddrüse auftreten (näheres siehe auch => Schilddrüsendiagnostik).

U

Urinstatus

Der Urinstatus kann mit Hilfe eines Teststreifens (Schnelltest) erhoben werden und gibt einen ersten Überblick über die Funktion der Niere und der ableitenden Harnwege. Eiweiß kann nach körperlicher Betätigung oder bei Harnwegsinfekten erhöht sein. Das stärkste Indiz für einen bakteriellen Harnwegsinfekt ist der Nachweis von Nitrit (Abbauprodukt von Bakterien) und Leukozyten. Der Nachweis von Erythrozyten ist bei Frauen sehr häufig, da die Nachweismethode sehr empfindlich ist und daher auch an den Tagen nach der Menstruationsblutung noch positive Ergebnisse auftreten können. Bei Männern ist der positive Nachweis von Erythrozyten am häufigsten auf eine Störung des Teststreifens durch Nahrungsmittelbestandteile zurückzuführen. Bei unklaren Befunden veranlassen wir eine Wiederholung des Testes beim Hausarzt. Im Urinsediment werden feste und zelluläre Bestandteile des Harns im Mikroskop ausgewertet. Diese Informationen dienen der Interpretation des Urinstatus.

V

Varizellen Antikörper

Varizella-zoster Virus (VZV) ist ein Herpesvirus und der Erreger der Windpocken und der Gürtelrose. Einige Transplantationszentren wünschen den Nachweis von VZV Antikörpern vor der Transplantation. Die Antikörper geben Auskunft über eine überstandene Infektion.

W

WNV

Das West Nil Virus ist ein durch Zugvögel und Stechmücken übertragbares Virus, das in vielen Ländern West-, Süd-, und Osteuropas vorkommt und Erreger des West-Nil Fiebers ist. Die Erkrankung verläuft in der Regel unauffällig, es kann zu grippeähnlichen Symptomen und Fieber kommen. Im Spätsommer 2019 wurden erste durch Mücken übertragene Fälle von West-Nil-Fieber in Deutschland bekannt. Ob eine Testung auf das West Nil Virus vor Spende erforderlich ist, entscheiden die Ärztinnen und Ärzte des DKMS Collection Centers unter Berücksichtigung der jeweiligen epidemiologischen Situation und den aktuellen Empfehlungen des RKI.