Medizin & Forschung

DKMS Stem Cell Bank

Die DKMS Stem Cell Bank gGmbH mit Sitz in Dresden ist eine Tochterorganisation der DKMS Group gGmbH. Sie betreibt eine Stammzellbank und eine Nabelschnurblutbank.

Das Ziel der Stammzellbank ist es, Patient:innen noch schneller helfen zu können. Spender:innen mit besonders häufigen HLA-Merkmalen, die bereits für eine Patientin oder einen Patienten spenden, werden von uns gefragt, ob sie einen Teil ihrer Spende für die DKMS Stem Cell Bank zur Verfügung stellen möchten. Sind sie einverstanden, werden die Stammzellen, die bei ihrer Entnahme über die für den Patienten benötigte Menge hinausgehen, kryokonserviert und bei unter ‑180 °C in der Gasphase über flüssigem Stickstoff gelagert. Die Lagerung erfolgt in speziellen Behältern, den Kryotanks. Die kryokonservierten Stammzellspenden stehen nun Patient:innen mit den entsprechenden HLA-Merkmalen bei Bedarf zeitnah zur Verfügung. Davon profitieren vor allem diejenigen Patient:innen, die besonders dringend und schnell eine Stammzelltransplantation benötigen.

Stammzellspender:innen, die einen Teil ihrer Stammzellspende der DKMS Stem Cell Bank zur Verfügung stellen, können auf diese Weise mit nur einer einzigen Spende zwei Leben retten!

Für die Empfänger:innen bedeutet der Erhalt einer kryokonservierten Stammzellspende eine kürzere Zeit bis zur Transplantation, denn: Wichtige Schritte wie die Bestätigungstypisierung oder die Voruntersuchung, die normalerweise vor jeder Spende zwingend notwendig sind, haben bereits stattgefunden. Somit entfällt die gesamte Vorlaufzeit, die von der Anfrage bis zur Ankunft der Spende bei den Patient:innen bis zu 12 Wochen umfassen kann. In diesem Zeitraum könnte die Erkrankung des Patienten weiter fortschreiten, sodass eine Transplantation unter Umständen gar nicht mehr möglich ist. Durch eine schnelle Transplantation kann bei einigen Erkrankungen der Transplantationserfolg verbessert werden.


Neben der Stammzellbank befindet sich unter dem Dach der DKMS Stem Cell Bank eine Nabelschnurblutbank. Auch Stammzellen aus Nabelschnurblut sind in der Lage, die Blutbildung und das Immunsystem der Empfängerin oder des Empfängers zu erneuern und so Blutkrebspatient:innen zu helfen. Gewonnen werden sie nach Geburt und Abnabelung des Kindes, wenn die Mutter ihr Kind bereits in den Armen hält: Plazenta und Nabelschnur werden nicht mehr benötigt und in den allermeisten Fällen verworfen, somit also nicht genutzt. Eine Nabelschnurblutspende ist für alle Beteiligten vollkommen ungefährlich und völlig kostenlos für die Eltern!

Nur in Entbindungskliniken, die mit der DKMS Stem Cell Bank zusammenarbeiten und deren Personal entsprechend geschult ist, kann das Nabelschnurblut gespendet werden. In der DKMS Stem Cell Bank wird es dann aufgearbeitet, gelagert und anschließend über das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) gelistet und darüber für eine Transplantation zur Verfügung gestellt.

Stammzellen aus Nabelschnurblut haben den Vorteil, dass sie noch nicht völlig ausgereift und weniger immunologisch geprägt sind. Dadurch kann bei einer Transplantation die Ausprägung einer möglichen Abstoßungsreaktion (Graft-versus-Host-Disease) geringer sein als bei der Transplantation von Stammzellen, die zu einem späteren Zeitpunkt gewonnen werden. So ist es möglich mit einer geringeren Übereinstimmung zwischen Spender:in und Empfänger:in zu transplantieren. Insbesondere Patient:innen mit seltenen HLA-Merkmalskombinationen kommt zugute, dass bei der Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurblut eine geringere Übereinstimmung der HLA-Merkmale notwendig ist. Diese Stammzellen stellen also eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung von Menschen mit Erkrankungen des blutbildenden Systems dar.

Die DKMS Stem Cell Bank wurde am 29. Mai 2020 gegründet und ist aus der DKMS Nabelschnurblutbank hervorgegangen. Diese gibt es bereits seit 1997. Sie entstand zunächst als Drittmittelprojekt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Dresden. Im Jahr 2008 wurde die DKMS Nabelschnurblutbank ein eigenständiges Mitglied der DKMS Familie.

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Weitere Möglichkeiten zu helfen
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