Medizin & Forschung

Der Mechtild Harf Wissenschaftspreis

Seit 2001 verleiht unsere DKMS Stiftung Leben Spenden jährlich den Mechtild Harf Wissenschaftspreis. Mit dieser renommierten Auszeichnung würdigen wir die außerordentlichen Forschungsleistungen von international anerkannten Mediziner:innen auf dem Gebiet der Stammzelltransplantation.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Kongresses der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) statt.

In liebevoller Erinnerung trägt der Mechtild Harf Wissenschaftspreis den Namen der verstorbenen Ehefrau von DKMS Gründer Peter Harf und Mutter von Katharina Harf, unserer stellvertretenden Vorsitzenden des DKMS Stiftungsrats. Bei Mechtild Harf war eine Knochenmarktransplantation die einzige Behandlungsmöglichkeit für ihre Leukämie, doch in ihrer Familie gab es keine geeigneten Spender:innen.

Zu diesem Zeitpunkt, im Jahr 1990, waren in Deutschland lediglich 3.000 potenzielle Stammzellspender:innen erfasst. Angesichts der großen Schwierigkeit, für seine Ehefrau einen genetischen Zwilling zu finden, ergriff ihr Ehemann Peter Harf selbst die Initiative: Er beschloss, von da an seine Fähigkeiten als Unternehmer dem wichtigen Ziel zu widmen, die Überlebenschancen seiner Frau und anderer Blutkrebspatient:innen zu verbessern – und die Zahl der potenziellen Stammzellspender:innen zu erhöhen. Trotz aller Anstrengungen der Familie und ihrer zahlreichen Helfer überlebte Mechtild ihre Krankheit nicht.

Mechtild Harf


Vor ihrem Tod nahm sie ihrem Mann das Versprechen ab, weiter zu kämpfen, bis jeder Patient einen passenden Spender und somit eine zweite Lebenschance bekäme. Seit dieser Zeit hat sich Peter Harf an sein Versprechen gehalten: Bereits 1995 war die DKMS die weltweit größte Stammzellspenderdatei – heute sind mehr als 12,5 Millionen Spender:innen bei der DKMS registriert.

Prof. Dr. Robert Zeiser, Preisträger des Mechtild Harf Wissenschaftspreises 2024:

Die DKMS Stiftung Leben Spenden ehrt Prof. Dr. Robert Zeiser mit dem DKMS Mechtild Harf Wissenschaftspreis 2024. Zeiser ist einer der international renommiertesten Wissenschaftler auf dem Gebiet der allogenen Stammzelltransplantation und hat unser Verständnis der Mechanismen der Graft-versus-Host-Disease (GvHD) entscheidend vorangebracht hat. Seine Ergebnisse in der Grundlagenforschung der GvHD haben zu neuen Therapieansätzen geführt, die die Praxis verändern und das Outcome für Patient:innen nach Stammzelltransplantation relevant verbessern.

Durch weitere Forschungsergebnisse konnten Zeiser und sein Team nachweisen, dass die akute Immunreaktion nach einer Transplantation oft im Darm beginnt, weil dieser seine Barrierefunktion verliert. „Unsere Analysen zeigten, dass Blutkrebszellen mithilfe von Milchsäure die Funktion von Immunzellen beeinflussen und sogar ausschalten können. Nun wollen wir erforschen, wie diese Prozesse genau ablaufen. Unser Ziel ist es, neue, zielgerichtete Therapien zu finden, mit denen sich schwere Komplikationen nach einer Stammzelltransplantation vermeiden lassen“, sagt Zeiser, der Leiter der Abteilung Tumorimmunologie und Immunregulation sowie des Zeiser-Labors an der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg ist.

Alle Preisträger:innen

2024

  • Prof. Dr. Robert Zeiser (Deutschland)

2023

  • Prof. Carl June (USA)

2022

  • Prof. Ricardo Pasquini (Brasilien)

2021

  • Prof. Massimo Fabrizio Martelli (Italien)

2020

  • Prof. Dr. JHF Fred Falkenburg (Niederlande)

2019

  • Stephen J. Forman, MD (USA)

2018

  • Prof. Yair Reisner (ISR)

Preisträger:innen der Jahre 2001 bis 2017

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2017

  • Prof. Dr. med. Dr. h.c. Dieter Hoelzer (Deutschland)
  • Richard Champlin, MD, PhD (USA)

2016

  • Prof. Dr. Katharina Fleischhauer (Deutschland)

2015

  • John A. Hansen, MD (USA)

2014

  • Richard J. O'Reilly, MD (USA)

2013

  • Dennis L. Confer, MD (USA)
  • Prof. Dr. Guido Lucarelli (Italien)

2011

  • Prof. Dr. Karl-Georg Blume (Deutschland)

2010

  • Prof. Dr. Theodor M. Fliedner (Deutschland)

2009

  • Rainer F. Storb, MD, PhD (USA)

2008

  • Jon van Rood, MD, PhD (Niederlande)

2007

  • Mary M. Horowitz, MD (USA)

2006

  • Prof. Dr. Hans-Jochem Kolb (Deutschland)

2005

  • E. Donnall Thomas, MD (USA)

2004

  • Eliane Gluckman, MD (Frankreich)

2002

  • Effie Wang Petersdorf, MD (USA)

2001

  • Dr. Helmut Geiger (Deutschland)
  • Anita Waldmann
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