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Wacken 2023: Großer Rock 'n' Roll auf dem „heiligen Acker“

Das war wirklich großer Rock 'n' Roll! Zusammen mit dem Team des weltweit größten Metalfestivals hieß es 2023 wieder: Gemeinsam für die zweite Chance auf Leben! Die Solidarität der Metalfans war riesig – allen voran die des Wacken-Teams rund um die beiden Gründer Holger Hübner und Thomas Jensen.

Wacköööön! Einmal im Jahr verwandelt sich das Dorf in Schleswig-Holstein in die Hauptstadt des Heavy Metal, in der auch die Unterstützung der DKMS Ehrensache ist. Das Wacken-Team hatte eindringlich die Fans dazu aufgerufen, mitzumachen und zu potenziellen Lebensretter:innen zu werden. „Wir und die Wackenfamilie zählen auf euch. Daher: Kommt zum DKMS Stand und macht mit. Vielleicht seid ihr schon bald der passende Spender für einen an Blutkrebs erkrankten Menschen!“, hatten es Holger Hübner und Thomas Jensen auf den Punkt gebracht. Die Gründer und Organisatoren kamen extra an unserem Aktionsstand im Camp der Wacken Foundation vorbei und demonstrierten damit eindrucksvoll ihre Solidarität und ihr enormes Engagement. Gemeinsam bekräftigten sie mit unserem Team den Appell an die Fans – mit großem Erfolg. Insgesamt 717 Metalheads scheuten weder Schlamm noch Regen und ließen sich dank des Aufrufs auf dem „heiligen Acker“ des legendären Wacken Open Air (W:O:A) in unsere Datei aufnehmen.

Eine Kooperation mit Tradition

Seit 2014 leistet das Team des Wacken Open Air (W:O:A) mit Registrierungsaufrufen an die Fans einen großen Beitrag dazu, die DKMS Datei zu vergrößern und so die Chancen für Patient:innen auf einen „Treffer“ im weltweiten Suchlauf zu erhöhen. Ursprünglicher Auslöser für das beeindruckende Engagement des W:O:A-Teams war im Jahr 2014 die Erkrankung von Melissa, der Tochter des 2018 verstorbenen Wacken-Produktionsleiters Thomas Hess. Seither haben sich mehr als 11.700 Wacken-Fans bei uns registriert – entweder während des Festivals am traditionellen Aktionsstand oder online unter www.dkms.de/wacken. 73 von ihnen konnten bereits Stammzellen spenden und gaben so Patient:innen in 22 Ländern eine zweite Lebenschance.

Besonders bewegend war daher der Besuch von Melissa am Aktionsstand, neun Jahre nach dem Start der Kooperation. Sie kam gemeinsam mit Jessica vorbei – die wiederum die beste Freundin von Metalguard und Patient Olli ist. Seine Blutkrebserkrankung hatte im vergangenen Jahr innerhalb der Szene für große Bestürzung und Hilfsbereitschaft gesorgt. Mehr als 1.300 hilfsbereite Metalfans ließen sich daraufhin beim W:O:A 2022 registrieren. Olli ist auf dem Musikfestival kein Unbekannter. Seit Jahren betreut er als Metalguard Einsatzleiter den Graben vor der Louder Stage auf dem W:O:A und sorgt dafür, dass vor der Bühne alles sicher bleibt. 2022 war es leider anders. Viele Fans erkundigten sich nach ihm und freuten sich sehr über eine großartige Neuigkeit: Olli erhielt vor einiger Zeit dank eines anonymen Spenders im weltweiten Suchlauf eine Stammzellspende und damit eine zweite Chance auf Leben. Er hofft, bald wieder auf dem „heiligen Acker“ dabei sein zu können.

Beliebter Treffpunkt im Camp der Wacken Foundation

Wie auch in den vergangenen Jahren war unser DKMS Stand beliebter Treff- und Austauschpunkt in bester Lage des Camps der Wacken Foundation. So kam beispielsweise Emanuel „Emy“ Bernhard vorbei. 2016 gab er mit einer Stammzellspende einer jungen Frau aus Serbien eine zweite Lebenschance. Vor einigen Monaten war sein Einsatz erneut gefragt – diesmal für einen anderen Patienten. Für Emy war nach der ersten Überraschung sofort klar: Ich mache das! „Man möchte nicht in der Lage sein, in der sich die Patienten befinden“, sagt er. „Daher ist es so wichtig, Solidarität für andere zu zeigen – Thomas, Holger und das Team sind mit ihrem Einsatz echte Vorbilder. Rock this life!“ Emy hatte seinen Freund Ion im Schlepptau, der den Wacken-Aufenthalt dazu nutzte, um sich in die DKMS aufnehmen zu lassen.

Auch Hendrik Eisel ließ es sich nicht nehmen, vorbei zu kommen. 2018 hatte sich der leidenschaftliche Metalfan dort registriert, spendete 2019 kurz vor der nächsten Ausgabe des Festivals Stammzellen und gab damit einem lebensbedrohlich Erkrankten die Chance auf ein neues Leben. In diesem Jahr brachte er seinen Freund Leif mit und motivierte ihn zur Registrierung.

Dabei unterstützte auch in diesem Jahr wieder ein tolles Helferteam – darunter tatsächliche Stammzellspender:innen und transplantierte Patient:innen, die sich ehrenamtlich und mit viel Herzblut in unserem Volunteerprojekt engagieren. Sie informierten, beantworteten Fragen rund um das Thema Blutkrebs und Stammzellspende und machten deutlich, wie wichtig es ist, die DKMS Datenbank zu vergrößern.

Wacken und die Metalheads demonstrieren generationsübergreifende Hilfsbereitschaft

Der Registrierungsaufruf ist aktueller denn je – allein in diesem Jahr werden aus Altersgründen rund 125.000 Menschen aus unserer Datei ausscheiden; ähnlich verhält es sich in den kommenden Jahren. Denn ab dem 61. Geburtstag ist es nicht mehr möglich, bei den internationalen Suchregistern als Spender:in gelistet zu sein. Daher war einmal mehr die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Metalfans gefragt, um diese Lücke mit zu füllen.

Beispielsweise die von Familie Guldbrandsen – die mit gleich drei Generationen dem DKMS Team einen Besuch abstatteten. Großvater Jens (74) war in der Vergangenheit bereits als Helfer auf einer Registrierungsaktion in Itzehoe im Einsatz und es ist es ihm ein großes Anliegen, den Staffelstab weiterzugeben. „Ich kann leider nicht mehr als Spender zur Verfügung stehen. Ich werde weiterhin auf das Thema aufmerksam machen, so kann man auch helfen“, sagt er.

Sein Sohn Sven (53) ist schon lange als potenzieller Spender registriert – Anlass und Motivation war damals für ihn die Stammzellspende eines Arbeitskollegen. Beide freuten sich sehr, dass mit Mia das Engagement in die nächste Generation getragen wird. Die 16-Jährige nahm den gemeinsamen Festivalbesuch zum Anlass, sich über unsere Arbeit zu informieren und so vielleicht schon bald dem Vorbild ihres Vaters und Großvaters zu folgen.

Der registrierte Spender Florian überraschte unser Team am Stand. Der Metalfan aus Oststeinbek hatte sich 2021 mit einem bewegenden Hilfsaufruf an das Wacken-Team gewandt. Sein Vater – ebenfalls ein großer Metalfan – hatte die Diagnose Blutkrebs erhalten und war auf eine Stammzellspende angewiesen. Florian brachte schöne Nachrichten mit: Sein Vater feierte an genau diesem Tag seinen zweiten Transplantationsgeburtstag. Logisch, dass es dafür ein Wacken & DKMS Shirt als Geschenk gab.

Herzlichen Dank für eure Unterstützung

Auch Unterstützer:innen weiterer Organisationen kamen vorbei, um ihre Solidarität zu zeigen. Beispielsweise der Künstler Jens Rusch von „Stark gegen Krebs – unser Netzwerk für Patientenkompetenz“.

Jana und Jan, die ehrenamtlich während des Festivals am Stand der Alsterarbeit im Einsatz sind, nutzten ihre Pause für einen Besuch. Während sie schon lange registriert ist, war es für ihn jetzt soweit. „Ich hatte das schon lange vor. Schön, dass es auf Wacken endlich klappt“, so Jan.

Auch der „Minister für Schwermetall“ und Bestsellerautor Dr. Nico Rose war zu Gast am Aktionsstand. Er hatte kürzlich in seinem Buch „Hard, Heavy & Happy“ im Vorwort auf die Zusammenarbeit des Wacken-Teams und der DKMS hingewiesen – großartig!

Metalqueen und DKMS Unterstützerin Doro Pesch bot ein besonderes Highlight. Die Künstlerin feierte in diesem Jahr ihr 40. Bühnenjubiläum und nahm sich Zeit für ein Treffen mit dem DKMS Helferteam. Im Zuge dessen bekam sie das neue Wacken & DKMS T-Shirt als Geschenk für ihren langjährigen Einsatz für Patientinnen und Patienten.

Nach Wacken ist bekanntlich vor Wacken

Alle Metalfans und andere hilfsbereite Menschen im Alter von 17 bis 55 Jahren können sich daher jederzeit auch online auf www.dkms.de/wacken ein Registrierungsset für zuhause anfordern.

Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatient:innen neue Hoffnung auf Leben geben.