2016 besuchte Footballer Max mit seiner Schwester eine unserer Registrierungsaktionen. Dort ließ er sich registrieren und wurde so zwei Jahre später zum Lebensretter. Heute ruft er gemeinsam mit großer Unterstützung aus der Football-Szene zur Registrierung als Stammzellspender:in auf.
Auf dem Spielfeld gibt Max Schiller für seine Teamkollegen bei den „Mountain Tigers“ in Wernigerode alles. Der Football-Enthusiast hat dabei als Fullback auf dem Field vor allem eine Aufgabe: Seinem Runningback den Weg freizublocken, damit er das Team auf dem Spielfeld nach vorne bringen kann. Dafür zeigt der junge Mann mit seinen 1,90 Meter und 115 Kilogramm vollen Einsatz. „Auch wenn Football einen physisch und mental wahnsinnig fordert, macht es mir jedes Mal wieder Spaß, auf dem Feld zu stehen und durch Teamwork gemeinsam nach vorne zu kommen“, erklärt der 29-Jährige. Auf den Sport hat ihn vor fünf Jahren ein Arbeitskollege gebracht – für Max war sofort klar, dass er beim Football genau richtig ist. „Besonders wichtig ist bei dem Spiel der Zusammenhalt. Alle Aktionen finden im Team statt und wir bieten einander Rückhalt – dadurch sind wir stärker.“
Diesen Teamspirit lebt Max nicht nur im Sport – auch im Alltag ist es ihm wichtig, mit anderen Menschen zusammenzukommen, beispielsweise bei Wanderungen mit Freunden im nahegelegenen Harz. Ehrenamtlich ist er im Vorstand seiner Football-Mannschaft tätig und investiert viel Zeit und Herzblut in die Vereinsarbeit. Außerdem geht er regelmäßig zur Blutspende und möchte damit anderen helfen. Da lag die Registrierung als potenzieller Stammzellspender gar nicht mehr fern.
Im September 2016 ließ sich der damals 23-Jährige bei einer unserer öffentlichen Registrierungsaktionen aufnehmen. An den Tag erinnert er sich noch gut. „Ich war damals mit meiner Schwester dort. Ein Patient aus der Region war auf Hilfe angewiesen“, so Max. „Da war für mich sofort klar: Ich möchte mich registrieren lassen und dadurch die Chance erhöhen, dass der Person geholfen werden kann.“ Vom Thema Stammzellspende hatte Max bereits zuvor gehört, allerdings kannte er noch niemanden, der gespendet hatte. „Ich hielt es deshalb sowieso für unwahrscheinlich, dass ich einmal spenden würde.“ Doch es sollte – zu seiner Freude – ganz anders kommen. Ende 2018 erreichte ihn die Nachricht, dass er als potenzieller Lebensretter in Frage käme. „Da gab es für mich keinen einzigen Moment des Zweifelns. Für mich war glasklar: Wenn ich jemandem, dem es schlecht geht, helfen kann, dann mache ich das sofort.“
Danach ging alles ganz schnell: Nach einem ersten Check-Up in Dresden war sicher, dass Max tatsächlich sehr gut als Spender für seinen „genetischen Zwilling“ geeignet ist. „Das war schon ein besonderes Gefühl für mich“, erinnert er sich. „Einerseits ist es cool und schön, dass ich da helfen konnte, andererseits tat es mir aber auch leid, dass es einem Menschen so schlecht geht, dass er überhaupt auf meine Hilfe angewiesen ist.“ Die Spende erfolgte in der Entnahmeklinik in Dresden ambulant per Apherese, bei der die benötigten Stammzellen in wenigen Stunden aus Max Blut gefiltert wurden. Danach ist der gestandene Football-Crack zwar erschöpft gewesen, aber auch mehr als glücklich. „Nach der Spende habe ich mich gefühlt, als hätte ich zwei Footballspiele an einem Tag absolviert“, erinnert sich Max. „Aber der Aufwand hat sich absolut gelohnt. Das ist alles nichts im Gegensatz zu dem, was die Person durchmachen muss, an die die Spende geht.“ Käme er nochmals als Spender in Frage, würde er es auf jeden Fall wieder tun. „Die ganze Erfahrung war so positiv, dass ich es alleine dafür noch einmal machen würde – neben der leitenden Motivation natürlich, jemandem zu helfen“, so Max. „Alles um die Spende herum wurde von der DKMS wirklich toll organisiert – ich wurde dort behandelt, als wäre ich der MVP.“
Seine Spende ging an eine Frau aus der Nähe von Hamburg. In den ersten beiden Jahren nach der Stammzellspende tauschten sich die beiden gelegentlich anonym per Mail aus. Nach Ablauf der Anonymitätsfrist verdichtete sich der Kontakt aber und die beiden schrieben häufiger über Whatsapp miteinander. Die Verbindung zu seinem „genetischen Zwilling“ ist für Max bis heute etwas Besonderes. „Wir hatten uns auch schon fest vorgenommen, dass wir uns persönlich kennenlernen und uns treffen“, erklärt er. „Doch dann kam leider Corona dazwischen und hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben – das Treffen wollen wir auf jeden Fall noch nachholen, wenn die Situation es wieder erlaubt.“
Davor steht auf jeden Fall der Super Bowl in Los Angeles. Beim Finale der NFL sind die Pittsburgh Steelers, Max Lieblingsteam, leider nicht mehr mit dabei. Beim anstehenden Titelspiel zwischen den Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals ist er nur aufgrund seiner Liebe zur Defense parteiisch: „Da ich ein Defense-Fan bin und die Los Angeles Rams die geilere Defensive haben, bin ich für sie und wünsche ihnen vor heimischer Kulisse den ersten Super Bowl-Titel ihrer Geschichte“, sagt Max. „Doch noch wichtiger ist mir am Ende einfach, dass es fair zugeht und wir ein spannendes Match mit starken Plays zu sehen bekommen.“ An alle Football-Verrückten in Deutschland hat er abschließend noch eine besondere Bitte: „In der Football-Community stehen wir eng zusammen und sind wie eine große Familie. Deshalb lasst euch registrieren und werdet mit etwas Glück wie ich zum Stammzellspender. Das ist ein stärkeres Gefühl als jeder Sieg eures Lieblingsteams!“
Starke Unterstützer aus der Welt des Football
Neben Stammzellspendern wie Max, die mit ihrem Einsatz an Blutkrebs erkrankten Menschen eine zweite Lebenschance ermöglichen, freut sich die DKMS auch über weiteren Support aus der Welt des Footballs. So hat #ranNFL erneut im vergangenen Pinktober einen ganzen Monat lang auf ProSieben MAXX über unsere Arbeit berichtet und auf das Thema Stammzellspende und den Einsatz gegen Blutkrebs aufmerksam gemacht.
Auch der Amateurbereich zeigt klare Kante und engagiert sich für unser Ziel, den Blutkrebs zu besiegen. So wie die Salzland Racoons aus Sachsen-Anhalt. Das Football-Team hat das DKMS Logo prominent auf seinen Helmen platziert, um uns zu unterstützen und sprichwörtlich bei jedem Spielzug den Blutkrebs zu tackeln. Darüber hinaus hat das Team eine vereinsinterne Registrierungsaktion durchgeführt und so für weitere potenzielle Stammzellspender gesorgt, die an Blutkrebs erkrankten Menschen vielleicht eine zweite Lebenschance ermöglichen können. Im Clip zeigen die Racoons ihren Einsatz auf dem Field für uns!