Schon 2017 hat sich Leipzigs Abwehrboss Willi Orbán bei einer Registrierungsaktion in den Vereinsreihen der Sachsen bei uns aufnehmen lassen. Vor Kurzem erreichte ihn gut fünf Jahre später die freudige Nachricht: Er kann mit einer Stammzellspende tatsächlich eine zweite Lebenschance ermöglichen.
Als Bundesligaprofi Willi Orbán die Nachricht erreicht, dass er tatsächlich als Stammzellspender in Frage kommt, gibt es für den 30-Jährigen vor dem anstehenden Spitzenspiel zwischen RB Leipzig und Union Berlin keine Zweifel: „Klar kann es sein, dass ich nun das Spiel gegen Union verpasse – bei allem sportlichen Ehrgeiz ist das aber in diesem Fall zweitrangig. Und wer mich kennt weiß, dass ich alles dafür tun werde, schnell wieder zum Team zu stoßen.“
Auch RB Leipzig steht hinter der Entscheidung seines Verteidigers. Dass er den Bullen aus Sachsen durch die lebensrettende Spende für eine Partie fehlen könnte, nimmt der Verein ohne zu zögern in Kauf. „Ich kenne das Thema aus eigener Erfahrung und natürlich könnte es sein, dass Willi am Samstag ausfällt. In diesem Fall ist es aber ein klares Zeichen, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als Fußball“, erklärt Leipzigs Trainer Marco Rose. 2012 hat er selbst Knochenmark für einen Erkrankten gespendet. „Wenn wir hierbei unterstützen können, dann ist das etwas außergewöhnlich Gutes. Daher gibt es volle Rückendeckung.“
Orbáns Einsatz reiht sich dabei in ein Engagement ein, dass der Bundesligist schon seit Jahren an den Tag legt. 2017 veranstaltete der Verein im Rahmen eines Heimspiels gegen Borussia Mönchengladbach eine Registrierungsaktion in der heimischen Red Bull Arena. Zudem registrierten sich in den Reihen von RB neben Orbán auch Torhüter Péter Gulácsi sowie weiteren Spielern des Teams und des Trainerstabs bei der DKMS, um als potenzielle Stammzellspender bereitzustehen und so mit etwas Glück zweite Lebenschancen für an Blutkrebs erkrankte Menschen zu ermöglichen.
Aus dieser Chance ist für Willi Orbán nun Wirklichkeit geworden. Über ein mögliches Aufeinandertreffen mit der Empfängerin oder dem Empfänger hat sich der 30-Jährige am Tag seiner Spende auch schon Gedanken gemacht. „Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich den Empfänger oder die Empfängerin kennenlernen würde. Ich denke, dass kann auch für andere Menschen ein Anreiz sein, sich zu registrieren.“