Die häufigste Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen ist Leukämie. Mit Down-Syndrom geborene Kinder haben allgemein ein hohes Risiko, daran zu erkranken. Dies wird auf die Veränderung bestimmter Chromosomen zurückgeführt.
Eine Sonderform der Leukämie stellt die „akute myeloische Leukämie“ (AML) dar. Laut der „Leitlinie Down-Syndrom“ ist die Wahrscheinlichkeit einer AML-Erkrankung für Kinder unter 5 Jahren mit Down-Syndrom bis zu 100 Mal höher als für Kinder der gleichen Altersklasse, die nicht das Down-Syndrom haben.
Patientin Elsie aus UK hat eine Lebenschance bekommen
In Großbritannien sorgte der Fall der kleinen Elsie für große Aufmerksamkeit. Die Halbinderin erkrankte 2014 mit 18 Monaten an einer Leukämie und benötigte eine Stammzellspende – hilfesuchend hatten sich die Eltern damals an den DKMS-Standort in UK gewandt. Elsie wurde mit dem Down-Syndrom geboren und entwickelte zunächst eine so genannte „transiente Leukämie“ – eine Leukämieform in der Neugeborenenphase, die ausschließlich bei Kindern mit Down-Syndrom auftritt. Etwa 5-10 Prozent der Neugeborenen mit Down-Syndrom erkranken daran – in der Regel innerhalb der ersten Lebenstage.
Bei Elsie schlug diese „transiente Leukämie“ in eine AML um und die Ärzte rieten zu einer Stammzelltransplantation. Die Suche nach einem geeigneten Spender gestaltete sich schwierig, da Elsie seltene Gewebemerkmale hat, auf die es aber bei der Übereinstimmung zwischen Spender und Patient ankommt. Gewebemerkmale werden vererbt und sind teilweise von der Herkunft abhängig. Es ist also viel wahrscheinlicher, dass Patienten einen passenden Spender unter den eigenen Landsleuten finden.
Landesweit berichteten die Medien und auch über die Grenzen hinaus wurde der Hilferuf und der Appell, sich als potenzieller Stammzellspender registrieren zu lassen, verbreitet.
Glücklicherweise konnte ein „genetischer Zwilling“ gefunden werden und Elsie geht es mehr als ein Jahr nach der Transplantation gut. „Ohne den Spender wäre Elsie jetzt nicht mehr da. Wir sind sehr dankbar“, sagt ihr Vater Arun. Nach wie vor ist es den Eltern eine Herzensangelegenheit zur Registrierung als Stammzellspender aufzurufen – für die DKMS und alle Patienten in Not – beispielsweise aktuell für die kleine Nicole aus Pirmasens (Foto ganz oben).
Dringender Hilfsappell für dreijähriges Mädchen
Die Dreijährige mit polnischen Wurzeln kam ebenfalls mit dem Down-Syndrom zur Welt. Bei einer Kontrolluntersuchung Ende November 2016 wird bei ihr MDS (das Myelodysplastische Syndrom – eine Erkrankung des Knochenmarks) mit einer beginnenden AML diagnostiziert. Ein großer Schock für die Eltern. Schnell ist klar, dass eine Stammzellspende Nicoles einzige Überlebenschance ist, doch bislang konnte trotz weltweiter Suche kein geeigneter Spender für das Mädchen gefunden werden.
Um die Suche aktiv voran zu bringen und so die Chancen für Nicole und andere Patienten auf Leben zu erhöhen, gibt es am 3. Februar 2017 von 12:00 bis 18:00 Uhr in der Landgraf-Ludwig-Realschule Alleestr. 22 in Pirmasens eine öffentliche Registrierungsaktion – organisiert von einer engagierten Initiativgruppe gemeinsam mit der DKMS.
Die Onlineregistrierung als potenzieller Spender für Patienten weltweit ist darüber hinaus jederzeit online möglich unter www.dkms.de/de/spender-werden.
Die DKMS als internationale Organisation im Kampf gegen Blutkrebs appelliert an Menschen jeglicher Herkunft, sich registrieren zu lassen und den weltweiten Kampf gegen Blutkrebs voranzubringen.