Seit 1991 ist die DKMS rasant gewachsen. Einen großen Anteil daran hat auch die Hilfsgruppe Eifel. Als Förderkreis für Tumor- und leukämieerkrankte Kinder hat sich die Gruppe das Ziel gesetzt, den Menschen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können.
Auslöser war die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Der Gründer und Vorsitzende Willi Greuel begann mit Hilfe von vielen freiwilligen Unterstützern 1988 damit, Kinder aus den verseuchten Gebieten in ihren Ferien zu Erholungsurlauben in die Eifel einzuladen. Als 1990 eines der Kinder, ein Mädchen aus der Ukraine, an Leukämie erkrankte, war schnell klar, dass ein Erholungsprogramm allein nicht ausreicht, um den Kindern zu helfen. Die Hilfsgruppe sammelte mit Unterstützung von Sponsoren und Privatspendern Geld und ermöglichte sowohl die Finanzierung ihrer Krebstherapie als auch die Organisation einer öffentlichen Registrierungsaktion. Zwar wurde das Mädchen in Tübingen transplantiert, verstarb jedoch einige Zeit später in Bonn an einer Infektion.
Für die Hilfsgruppe, die ihren Sitz in Kall hat, war das kein Grund zum Aufgeben. Im Gegenteil, denn die gute Teamarbeit und die Solidarität der Menschen hat gezeigt, wieviel man gemeinsam bewegen kann. Zwischen 1992 und 1998 kamen in den Sommerferien über den gesamten Zeitraum insgesamt 1.000 Kinder aus Weißrussland, der Ukraine und weiteren osteuropäischen Ländern in die Eifel.
Seitdem setzt sich die „Hilfsgruppe Eifel“ intensiv für die Belange krebskranker Kinder und deren Angehörige im In- und Ausland ein. Bereits zur Gründungsphase kam das Engagement für die DKMS zustande, welches bis heute anhält. „Für uns war früh klar, dass wir dafür sorgen wollen, möglichst viele Menschen in die weltweite Datei zu bekommen“, ist Greuel felsenfest überzeugt.
Die von der Hilfsgruppe organisierten Aktionen bewegen sich bei den Neuaufnahmen regelmäßig im vierstelligen Bereich. Am erfolgreichsten waren natürlich die Aufrufe für Kinder aus der Eifel. So sind bisher über 22.400 Spender registriert, von denen 332 bereits Knochenmark oder Stammzellen gespendet haben.
Doch die Hilfe erreicht nicht nur die Menschen in der Eifel oder Deutschland. Denn die Stammzellen derer, die sich auf Aktionen der Hilfsgruppe registriert haben, sind bereits in 34 Länder gespendet worden, davon fast ein Drittel in die USA. Sogar Patienten aus Indien, Brasilien, Israel und Finnland durften sich über gesunde Stammzellen aus der Eifel freuen. Denn wie bei jeder anderen Registrierung gilt, dass jeder neue Spender eine neue Lebenschance für jeden suchenden Blutkrebspatienten sein kann. Egal wo auf der Welt.
2009 wurde die Hilfsgruppe für ihr beispielloses und unermüdliches Engagement mit dem DKMS Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Seit 2012 ist Willi Greuel zudem Träger des Bundesverdienstkreuzes. Seit Beginn an verbindet die Hilfsgruppe eine enge Partnerschaft mit Prof. Dr. Udo Bode, der nach seiner Tätigkeit als Kinderarzt inzwischen als ehrenamtlicher Patientenfürsprecher für die Universitätsklinik Bonn im Einsatz ist. So wurden durch Spendengelder verschiedene Therapien für tumor- und leukämieerkrankte Kinder übernommen und finanziert. Auch die Modernisierung der Kinderstation sowie die Finanzierung des Elternhauses der Uniklinik Bonn hat die Hilfsgruppe mit ermöglicht. Bode war es auch, der die Hilfsgruppe damals auf die Idee brachte, betroffene Kinder aus den verseuchten Gebieten in die Eifel zu holen.
Immer an Willi Greuels Seite ist der zweite Vorsitzende und Mitgründer Helmut Lanio, der ebenso als engagierter Förderer der Region bekannt ist, vor allem in den Bereichen Soziales und Kultur. Und wenn Hilfe benötigt wird, werden aus den 25 festen Helfern, die zum harten Kern gehören, schnell auch mal 150. Egal ob Sponsorenakquise, Kinderkirmes oder Oldie-Nacht, die Hilfsgruppe lässt nichts unversucht, Geld für krebskranke Kinder zu sammeln. Auch viele andere Vereine und Verbände aus den Gemeinden machen sich stark für die Hilfsgruppe – kaum ein Benefizkonzert, das nicht zugunsten der Hilfsgruppe stattfindet. Insgesamt kamen so schon sechs Millionen Euro zusammen, wovon ein Teil an die DKMS gespendet wurde, um die Kosten der Registrierungen zu finanzieren.
Es ist eher Zufall gewesen, dass die 25-Jahr-Feier der Hilfsgruppe am 28. Mai dieses Jahres stattgefunden hat, dem World Blood Cancer Day (WBCD). Bei dem Familienfest nahm die Hilfsgruppe nicht nur Dank entgegen, sondern nutzte die Gelegenheit, selbst der Eifeler Bevölkerung für ihre dauerhafte Unterstützung zu danken. Selbstverständlich nahm auch die DKMS die Einladung zu den Feierlichkeiten an.
„Seit Jahren unterstützt uns die Hilfsgruppe Eifel, indem sie die Menschen in der Region für den Kampf gegen Blutkrebs mobilisiert“, erklärt Iris Theisen, Abteilungsleiterin der Spenderneugewinnung bei der DKMS. „Wir sind froh, dass Willi und sein Team so tolle Arbeit leisten und immer wieder neue Aktionen aus dem Boden stemmen. Das ist nur möglich, weil alle Beteiligten so viel Herzblut in die gute Sache stecken.“
Von seinem selbstlosen Engagement hat Willi Greuel noch lange nicht genug. Und das ist gut so. Ja mehr als das, denn damit retten er und seine vielen Unterstützer Leben. „Wir werden auch künftig Kindern in Not helfen“, blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft und macht damit klar, dass der Kampf gegen Blutkrebs weitergeht.
Die vielen Patienten wird es freuen. In der Eifel. Und auf der ganzen Welt.
Mehr Infos unter www.kinderkrebshilfe-eifel.de