Der Brite Peter McCleave ist 41 Jahre alt, zweifacher Vater, Triathlet, Blutkrebspatient. Ohne eine passende Stammzellspende hat er nur noch wenige Jahre zu leben. Doch Peter will leben, unbedingt. Für seine Kinder, für seine Frau, für sich. Lest hier mehr zu Peter in seinem Blogbeitrag.
Mein Name ist Peter McCleave. Ich bin 41 Jahre alt, verheiratet, Vater von zwei wunderbaren Söhnen und ein Mann, der auf der Suche nach einem potenziellen Lebensretter ist. Noch vor drei Jahren war ich fit und gesund und hatte gerade den berüchtigten Ironman-Triathlon absolviert. Obwohl ich während des Rennens in bester körperlicher Verfassung war, wurde ich nach dem Wettkampf krank. Was die Ärzte zunächst für eine einfache Lungenentzündung hielten, führte schließlich zur lebensverändernden Diagnose eines Myeloms.
Seit meiner Erstdiagnose habe ich zahlreiche Behandlungen über mich ergehen lassen müssen, einschließlich mehrerer Runden Chemotherapie. Inzwischen befinde ich mich an einem Punkt, an dem es nicht mehr darum geht, was ich aus eigener Kraft leisten oder aushalten kann. Ich bin darauf angewiesen, dass ein Fremder mir hilft, mein Leben zu retten. Ohne eine:n passenden Stammzellspender:in geben mir die Ärzte weniger als sieben Jahre zu leben.
Als ich erfuhr, dass ich einen Fremdspender brauche, habe ich mich mit der DKMS UK zusammengeschlossen, um die Öffentlichkeit zur Registrierung zu ermutigen. Im vergangenen September haben wir eine Kampagne ins Leben gerufen, um 10.000 neue Stammzellspender:innen in Großbritannien zu registrieren, und nicht allzu lange danach hatten wir die Hälfte dieses Meilensteins bereits erreicht.
Meine Familie hat mich während meines gesamten Kampfes sehr unterstützt. Auch mein Sohn Max wollte unbedingt helfen. Er schrieb einen Brief, in dem er jeden, der als Spender in Frage kam, aufforderte, sich registrieren zu lassen und Bereitschaft zu zeigen, das Leben von Patienten wie mir zu retten. Ich war überwältigt, als ich Max‘ Brief las. Es fühlte sich aber auch so an, als hätte man mir die Luft zum Atmen genommen.
Ich hasse die Tatsache, dass meine Söhne sich mit meiner Krankheit auseinandersetzen müssen. Lange habe ich mein Bestes versucht, herunterzuspielen, was mit mir geschieht. Aber dann habe ich festgestellt, dass das Verständnis meiner Söhne für meine Situation viel größer ist, als ich angenommen hatte. Und Max‘ Brief war seine Art, sich dem anzunähern und sich damit auseinanderzusetzen.
Seit Max seinen Brief geschrieben hat, habe ich gemischte Gefühle. Stolz. Liebe. Traurigkeit. Als ich den Brief las, war ich voller Bewunderung und Wertschätzung. Mir war vorher nicht klar, wie viel Max tatsächlich schon über die schwierige Situation nachgedacht und letztlich auch Wege gefunden hatte, damit umzugehen. Es ist Max‘ Brief zu verdanken, dass wir im Frühstücksfernsehen und in Radiosendungen auftreten durften.
Wir waren überwältigt von der Berichterstattung in den Medien, die dazu führte, dass innerhalb von 24 Stunden über 10.000 Menschen ein Registrierungsset anforderten. Außerdem wurden mehr als 20.000 Pfund (rund 23.000 Euro) an die DKMS gespendet, um die Kosten für die Registrierung jedes neuen Spenders zu decken. Das zeigt, dass die Menschen unabhängig von ihrer Eignung oder ihrem persönlichen Wunsch, Spender zu werden, auf jede erdenkliche Weise helfen.
Mit dem Erfolg dieses öffentlichen Aufrufs haben wir unser Ziel, 10.000 neue Spender:innen zu registrieren, deutlich übertroffen. Seit ich mit der DKMS zusammenarbeite, haben wir über 80.000 Pfund an Spenden gesammelt, und wir haben mehr als 50.000 Menschen registriert. 16 von ihnen konnten bereits einem Patienten durch ihre Stammzellspende eine zweite Lebenschance ermöglichen – darunter auch ein Freund von mir!
Ich schätze mich sehr glücklich, eine liebevolle Familie zu haben. Meine Frau Jenny hat es geschafft, die zusätzliche Belastung, die diese Krankheit für unsere Familie bedeutet, mit Anmut und Ausdauer zu tragen. Meine Söhne Max und Seb haben trotz ihrer eigenen Sorgen um ihren Vater Wege gefunden, nicht nur die Öffentlichkeit zu inspirieren, sondern auch mich zu inspirieren, jeden Tag weiter zu kämpfen. Ich hoffe, dass ich meinen Lebensretter finde, damit ich eine zweite Chance auf Leben erhalte und die Möglichkeit habe, mich so um sie zu kümmern, wie sie sich um mich gekümmert haben.