Kampagnen & Aktivitäten

DKMS x Diversity

Vielfalt rettet Leben

Dein Hintergrund rückt in den Vordergrund

„Und wo kommst du oder deine Eltern eigentlich her?“ Diese Frage hast du vielleicht schon mal gehört. Wir bei der DKMS stellen die Frage nach der Herkunft deiner Eltern nicht, um auszugrenzen. Sondern um Leben zu retten:

Denn die Gewebemerkmale von Stammzellspender:in und Blutkrebspatient:in müssen für ein Match nahezu identisch sein. Jedoch unterscheiden diese sich je nach regionaler und ethnischer Herkunft. Wenn also nur wenige Menschen einer bestimmten ethnischen Herkunft registriert sind, ist es für Patient:innen dieser Ethnie schwieriger, passende Spender:innen zu finden.

Du bist ein Mensch mit internationaler Geschichte, mixed oder BIPoC? Dann ist deine Registrierung besonders wichtig für Blutkrebspatient:innen mit diversem Hintergrund! Klicke einfach hier und werde ein potenzieller Lebensretter oder eine potenzielle Lebensretterin.

Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein.

Gleiche Diagnose, ungleiche Chancen

Deine ethnische Herkunft und internationale Geschichte kann eine Superpower im Kampf gegen Blutkrebs sein, denn es ist wichtig, dass der Spenderpool der DKMS genauso divers ist wie der weltweite Genpool. Nur so können wir Patient:innen unabhängig ihrer Herkunft die gleichen Chancen auf eine Stammzellspende ermöglichen.

Alles Wissenswerte rund um die Themen Diversität und Stammzellspende findest du auch hier:

Häufige Fragen

Wer darf sich als potenzielle:r Spender:in registrieren?

Grundsätzlich kann sich jeder gesunde Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren als potenzieller Stammzellspender registrieren. 17-Jährige dürfen zwar noch keine Stammzellen spenden, werden aber ab dem 18. Geburtstag automatisch in unserer Datei aktiviert und bei der Suche nach Spendern berücksichtigt.

Falls du bereits bei uns oder in einer anderen Datei erfasst bist, ist eine erneute Aufnahme nicht erforderlich. Solltest du unter einer chronischen oder einer anderen schweren Erkrankung leiden oder gelitten haben oder regelmäßig Medikamente einnehmen, halte bitte unter medizinische-spenderanfragen@dkms.de Rücksprache mit der DKMS.

Registriere dich bitte NICHT, wenn du AKTUELL von einem der folgenden Kriterien betroffen bist:

  • Starkes Übergewicht, d. h. Body-Mass-Index (BMI) >40 (BMI = Gewicht / Körpergröße zum Quadrat)
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankung
  • Schwere Lungenerkrankung
  • Schwere Nierenerkrankung
  • Schwere neurologische oder psychische Erkrankung
  • Schwere Stoffwechselstörung
  • Tropenkrankheiten und schwere chronische Infektionskrankheiten
  • Infektion mit HIV, Hepatitis B oder C, Syphilis
  • Systemische Autoimmunerkrankungen oder andere schwere chronische Erkrankungen (z.B. Diabetes, Rheuma)
  • Krebserkrankungen (auch ausgeheilte in der Vorgeschichte)
  • Schwere Krankheiten des Bluts oder des Immunsystems
  • Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen, Medikamente)


Die Registrierung ist ohne Rücksprache möglich, wenn die folgenden Kriterien auf dich zutreffen:

  • Vergrößerte Schilddrüse/Unterfunktion der Schilddrüse/Hashimoto-Thyreoiditis (stabil und beschwerdefrei; auch mit Einnahme von Schilddrüsenhormonen oder Jodid; kein Morbus Basedow)
  • Bluthochdruck (stabil und gut eingestellt)
  • Heuschnupfen, leichtes Asthma (ohne Anfälle), Nahrungsmittelallergie
  • Unipolare Depressionen (ohne Einschränkungen im Alltag)
  • Eisenmangelanämie (gut mit Eisentabletten behandelbar)
  • Basaliome und Gebärmutterhalskrebs in situ (nach vollständiger Entfernung)


Die Registrierung als Stammzellspender bei der DKMS ist ausschließlich für Personen mit festem Wohnsitz in Deutschland möglich. Potenzielle Spender mit Wohnsitz im Ausland können sich bei ihren jeweiligen nationalen Stammzellspenderregistern registrieren und stehen damit dem weltweiten Suchlauf zur Verfügung. Eine Liste der nationalen Register findest du unter: https://share.wmda.info/display/WMDAREG/Database#

Ist die DKMS nur in Deutschland oder auch international aktiv?

Jedes Menschenleben zählt, überall auf der Welt. Weltweit sterben immer noch zu viele Patienten an den Folgen einer Blutkrebserkrankung. Die DKMS will allen Menschen, im eigenen Land, aber auch in anderen Ländern, neue Hoffnung auf Leben geben, denn Blutkrebs kennt keine Grenzen. Ein internationales System des solidarischen Austauschs sorgt dafür, dass die Suche nach Stammzellspenden über Ländergrenzen hinweg funktioniert. So haben wir bisher mehr als 120.000 zweite Lebenschancen in rund 60 Ländern vermittelt. Der Anteil der DKMS an weltweit vermittelten Stammzellspenden liegt bei etwa 35 Prozent.

Um die Situation von Blutkrebspatienten weltweit aktiv zu verbessern, ist internationales Wachstum wichtig. Aus diesem Grund unterstützt die DKMS eigenständige Organisationen in sieben Ländern auf fünf Kontinenten: Im Jahr 2004 startete die internationale Arbeit der DKMS Familie zunächst in den USA, 2009 in Polen, 2013 in UK, 2018 in Chile, 2019 in Indien und 2020 in Südafrika. Weitere Länder sollen in den kommenden Jahren folgen.

Ich wohne nicht in Deutschland – kann ich mich trotzdem registrieren?

Wir können leider nur Spender:innen in unsere Datei aufnehmen, die ihren festen Wohnsitz in Deutschland haben. Dies dient der besseren Betreuung der Spender:innen, der Einhaltung der nationalen Standards und der Zusammenarbeit zwischen den Spenderdateien und Registern der verschiedenen Länder, die auf internationaler Ebene Ihre pseudonymisierten Daten zum Zwecke der Spendersuche untereinander austauschen.

Wir sind neben Deutschland auch in Polen, Chile, UK, Indien, Südafrika und den USA vertreten. Solltest du eine Datei in einem anderen Land suchen, hilft folgende Internetseite weiter: https://share.wmda.info/display/WMDAREG/Database

Egal, in welchem Land sich ein:e Spender:in aufnehmen lässt, die pseudonymisierten Daten stehen immer dem weltweiten Suchlauf zur Verfügung.

Warum fragt die DKMS nach meiner Abstammung?

Für eine erfolgreiche Transplantation müssen die Gewebemerkmale der Patientin oder des Patienten und der Spenderin oder des Spenders möglichst hundertprozentig übereinstimmen. Gewebemerkmale werden vererbt und sind teilweise von der Abstammung abhängig. Ihr Vorkommen ist in verschiedenen ethnischen Gruppen unterschiedlich häufig zu beobachten. Daher ist eine Übereinstimmung wahrscheinlicher, wenn Spender:in und Patient:in dieselbe ethnische Herkunft haben.

Was ist der Unterschied zwischen einer Familien- und einer Fremdspende?

Innerhalb der Familie ist die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung der Gewebemerkmale von Spender:in und Patient:in am größten, da diese vererbt werden. Ein Kind erhält die Gewebemerkmale je zur Hälfte von Vater und Mutter. Eltern sind daher im Regelfall nur haploidente Spender, d. h. ihre Gewebemerkmale passen nur zur Hälfte. Die Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung unter Geschwistern ist hingegen am höchsten, daher werden diese in der Familie zuerst als mögliche Spender:innen getestet.

Bei etwa 30 Prozent der Patient:innen findet man eine:n geeigneten Familienspender:in. Bei Blutkrebspatient:innen werden zunächst die Geschwister typisiert, bei jungen Patient:innen zusätzlich auch die Eltern. Gibt es in der Verwandschaft 1. Grades keine:n passende:n Spender:in, wird die Suche nach einem kompatiblen unverwandten, sogenannten „Fremdspender“ oder einer „Fremdspenderin“ eingeleitet – zum Beispiel bei der DKMS.

Warum ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen verschiedener Herkunft als potenzielle Stammzellspender:innen registrieren?

Allein in Deutschland sind Menschen aus über 150 verschiedenen Herkunftsländern in der Datenbank der DKMS registriert. Und dennoch: Eine traurige Wahrheit ist, dass nicht alle Bevölkerungsgruppen die gleichen Chancen haben, eine:n geeignete:n Stammzellspender:in zu finden. Denn entscheidend für eine erfolgreiche Transplantation ist die Übereinstimmung der HLA-Merkmale zwischen Patient:in und Spender:in. Weltweit sind bisher zehntausende unterschiedliche Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) erfasst, die in Millionen von unterschiedlichen Kombinationen auftreten. Jede ethnische Gruppe hat ihre eigenen typischen HLA-Merkmalskombinationen. Dabei kommt es auf die Herkunft an, nicht auf die Staatsbürgerschaft. Jeder Mensch trägt also unterschiedliche, erblich bedingte Gewebemerkmale in verschiedenen Kombinationen in sich. Diese sogenannten HLA-Merkmale sind in der Welt regional unterschiedlich häufig vertreten. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb der eigenen Gruppe – der eigenen Abstammung entsprechend – eine:n Spender:in zu finden, ist erhöht. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern als potentielle Stammzellspender:innen registrieren lassen.

Ethnische Vielfalt in der Datei rettet Shahil das Leben

Der kleine Shahil war gerade einmal fünf Jahre alt, als er bereits um sein Leben kämpfen musste. Im Herbst 2023 erkrankte der Junge aus Bad Bentheim an Blutkrebs, doch zum Glück konnte sein „perfect match“ gefunden werden – was leider nicht selbstverständlich ist. Denn Shahils Eltern stammen aus Marokko und dem Libanon. Zwar sind bei der DKMS potenzielle Stammzellspender:innen aus über 150 Nationalitäten registriert, einige Bevölkerungsgruppen sind dabei jedoch sehr viel seltener vertreten, so wie die von Shahils Eltern. Das macht die Spendersuche bei Patient:inen wie Shahil besonders schwierig. Umso wichtiger ist es also, dass sich noch mehr Menschen mit diverser ethnischer Herkunft registrieren.

Shahil kurz vor seiner Transplantation im Krankenhaus und heute gesund mit seiner Familie


Weitere Möglichkeiten zu helfen
Du kannst die DKMS auf vielfältige Weise unterstützen und damit vielen Blutkrebspatient:innen neue Hoffnung auf Leben geben.